© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 05.05.2024 - 10:12 Uhr

DORMAGO

Der Klang Chinas im Horremer Bürgerhaus

12.09.2017 / 1:58 Uhr — duz

Dormagen. In dieser Woche besteht die für viele wohl einmalige Gelegenheit, Wissenswertes und Spannendes über chinesische Musik zu erfahren: Im Vorfeld des Festivals Alte Musik Knechtsteden wurde am Sonntag die Ausstellung "Secret Sounds - Der Klang Chinas" im Bürgerhaus Horrem eröffnet, die dort noch bis zum 17. September in der Zeit von 13 bis 19 Uhr zu sehen ist. Das überzeugende Konzept von Kurator Karsten Gundermann, der in den 90er Jahren in China Peking Oper studierte, begeisterte erstmals im letzten Jahr die Besucher in Hamburg. Auch Festival-Leiter Hermann Max und der für´s Festivalmanagement zuständige Michael Rathmann sahen sich vor Ort um und waren sofort der Meinung, dass die Ausstellung hervorragend zum diesjährigen Festivalthema "Macht Musik - China-Europa-Luther" passt.

Als idealer Partner wurde das Konfuzius-Institut in Düsseldorf gewonnen. "Unser Interesse und die Service-Leistungen enden nicht an den Stadtgrenzen", sagte Direktor Dr. Cord Eberspächer und konnte deshalb auch Unterstützung leisten: "Da machen wir mit", war er schnell von der Idee begeistert - die ihm Rathmann und Max "phantastisch ambitioniert" vortrugen. Auch seine Hamburger Kollegen hatten ihn bereits auf die Ausstellung aufmerksam gemacht. Und dass diese nun nicht weit entfernt von der Landeshauptstadt zu sehen ist, ist ihm nur recht: "In Düsseldorf können wir uns auch keine Räume aus dem Ärmel schneiden." So ist das Institut zuständig für Transport, Auf- und Abbau sowie ein Rahmenprogramm, an dem sich Eberspächer selber beteiligt: An vier Vormittagen erklärt er Grundschülern chinesische Schriftzeichen. "Sie haben uns den kleinen Finger gereicht, wir haben die ganzen Hände genommen", schmunzelte Hermann Max, "Sie haben aber auch nicht zurückgezogen."

Die 8x8 interaktiven Hör- und Informationsboxen von "Secret Sounds" sollten zunächst aus Holz sein. "Doch das war uns dann doch zu klaustrophobisch", betonte Karsten Gundermann. Der Besucher taucht nunmehr in transparente Kunststoff-Minikabinen ein und beschäftigt sich mit den Musikbeispielen, die "von der Peking-Oper bis Mandopop, von den Klangkulissen der Millionenmetropolen bis hin zu uralten Kultmusiken" reichen. Ordnung in der Fülle an Klängen stiftet das aus der traditionellen chinesischen Musik stammende bayin - eine Einteilung der Instrumente in die acht Klanggruppen Seide, Fell, Metall, Holz, Kürbis, Stein, Bambus und Erde. Immer wenn jemand sich bückend in die jeweilige Box begeben hat, schalten sich die unterschiedlichen Klänge ein. Und mitten im Raum sind sämtliche Töne aufeinander abgestimmt. Eine faszinierende Ausstellung - der Eintritt ist frei.

 

Fotoquelle: duz

Pressefotos
Kurator Karsten Gundermann mit Festival-Leiter Hermann Max (rechts)
Kurator Karsten Gundermann mit Festival-Leiter Hermann Max (rechts)
In den Kabinen hört man die unterschiedlichen Töne, kann sich aber auch über die Instrumente informieren
In den Kabinen hört man die unterschiedlichen Töne, kann sich aber auch über die Instrumente informieren